Campingfreunde

Die 10 wichtigsten Fakten zum neuen VW California

VW hat Deutschlands Lieblingscamper neu erfunden: Der New California hat mit seinem Vorgänger nur noch die tiefgaragentaugliche Höhe von 1,99 Meter gemeinsam. Der Rest ist nicht weniger als eine Revolution. Wir saßen und lagen schon vor der Händlerpremiere drin – und haben notiert, was Camper vom neuen Cali wissen müssen.

1. Er ist kein Transporter mehr

Der neue California basiert auf dem 2021 vorgestellten Multivan. Und der steht auf der sogenannten MQB-Plattform des Volkswagen-Konzerns – ebenso wie der Golf, der Passat oder der Škoda Octavia. Dank der MQB-Plattform lässt sich der Multivan deutlich günstiger mit modernen Assistenzsystemen ausstatten und elektrifizieren. Im Grunde ist der Multivan also kein Transporter fürs Gewerbliche und Grobe mehr, sondern ein Multi Utility Vehicle, wie Volkswagen offiziell sagt – also ein großer, variabler Van. Und so soll sich der neue California auch fahren, nämlich deutlich agiler und komfortabler als der T6.1. Dessen Fans werden vor allem das erhabene Thronen hinterm Lenkrad vermissen, denn die Sitzposition des T7 fällt niedriger aus – was Camping-Neulingen wiederum den Umstieg erleichtert.

2. Einparken wird schwieriger

Der New California basiert auf der Langversion des Multivan. Und die streckt sich auf stattliche 5,17 Meter. Der Neue ist damit gleich 27 Zentimeter länger als der T6.1 – das kann beim Einparken in der City oder in engen Parkhäusern spannend sein. Auch etwas breiter ist der California geworden, ohne Spiegel sind es jetzt 1,94 statt 1,90 Meter. An der Tiefgaragen-Tauglichkeit ändert sich aber nichts: Die Höhe von 1,99 Metern ist gleich geblieben. Das ist übrigens auch der wichtigste Grund dafür, dass VW den Multivan zum California gemacht hat – und nicht den kommenden Transporter, den die Niedersachsen zusammen mit Ford in der Türkei produzieren wollen.

3. Er hat jetzt zwei Schiebetüren

Das ist gesetzt, weil es den Multivan nur in dieser Konfiguration gibt. Zudem erfüllt Volkswagen damit einen Wunsch vieler Camper in Ländern mit Linksverkehr. Und dass es praktische Vorteile hat, wenn die Küchenzeile eines Campingbusses in der Öffnung der Schiebetür steht, weiß jeder, der schon mal in einem Ducato-Kastenwagen gekocht hat. Volkswagen spricht vom „Sommerküchen-Gefühl“ und unterstützt den Zugriff von außen mit einer Kühlschublade statt des alten Topladers. Zudem lässt sich draußen ein Klapptischchen anclipsen, auf das sich eine weitere, mit Landstrom betriebene Kochplatte stellen lässt. Ambitionierte Campingköche werden dafür dankbar sein, weil der neue California nur ein Kochfeld an Bord hat. Auch viel Platz für Teller und Töpfe gibt es nicht, weil die Küchenzeile im Vergleich zum Vorgänger kürzer ausfällt. Dafür können California-Bewohner jetzt auswählen, ob sie die Markise links oder rechts montiert haben wollen. Und für die Gegenseite gibt’s ein optionales Sonnensegel. „Der große Innenraum sowie die Räume rechts und links verschmelzen im Sommer zu einem Lebensraum in der Natur“, dichten die PR-Lyriker von Volkswagen. Das dürfte nicht mal übertrieben sein – sofern der Stellplatz groß genug ausfällt.

4. Die Schlafbank ist Geschichte

Ein ganz großer Schritt für California-Kenner, denn die Schlafbank gehörte bisher zum Wohn-Bulli wie die Currywurst in die VW-Kantine. Es ist aber kein Geheimnis, dass das Möbel im alltäglichen Umgang etwas widerspenstig sein konnte. Vorbei – denn jetzt stehen variable Einzelsitze im California. Nach Herstellerangabe wiegen sie nur 24 Kilogramm, weil ihr Gestell zum Teil aus Magnesium besteht. Das Ausbauen ist kein Kraftakt, was den California ein ganzes Stück alltagstauglicher macht. Das Umlegen und Bettenbauen erfordert jetzt allerdings ein paar Handgriffe mehr, weil der lose mitgeführte Topper aufgelegt werden muss. Die Auflage ist eine faltbare Matratze, wie sie viele Familiencamper von den Kinderbetten für die Ducato-Kabine kennen. Die Konstruktion ist stabil und straff gefedert, beim ersten Probeliegen aber nicht unbequem. Und: Beim California Coast und Ocean liegt der Topper auf dem unteren Sockel der Küchenzeile auf. Das Bett lässt sich also auch von einem Einzelreisenden benutzen, wenn der linke Sitz ausgebaut ist und der Freiraum als großes Gepäckfach dient.

5. Die Betten sind jetzt etwas schmaler

Das betrifft vor allem die Liegefläche in den Beach-Modellen, denn die ist jetzt nur noch 1,33 statt 1,50 Meter breit. Bei der Länge von 1,98 Metern fehlen gegenüber dem T6.1 zwei Zentimeter. Die Betten im Coast und Ocean sind jetzt ebenfalls 1,98 Meter lang (T6.1: 1,90 Meter), aber nur noch 1,06 Meter breit (T6.1: 1,15 Meter). Camper mit Gardemaß strecken sich am besten im 2,05 Meter langen Aufstelldach (T6.1: 2,00 Meter). Doch auch das Hochbett fällt mit dem Modellwechsel etwas schmaler aus: 1,14 statt 1,20 Meter beim T6.1.

6. Der Frischwasser-Stutzen sitzt innen

Gut möglich, dass California-Umsteiger erstmal ratlos ums Auto laufen, denn der 28 Liter große Wassertank wird jetzt vom Kofferraum aus befüllt. Das soll Sicherheit schaffen, weil die Benutzer von Miet-Bullis öfter mal aus Versehen Diesel in den Wassertank füllen. Sowas ist ärgerlich und teuer, wird beim T7 aber nicht mehr vorkommen. Die Gasflasche ist dafür umgezogen, in ein besser zugängliches Fach mit kleiner Tür.

7. Schalten war gestern

Das gilt auch für Wohnmobile, wie jeder Händler und Vermieter bestätigen kann. Deshalb bietet Volkswagen den California nicht mehr mit manuellem Sechsgang-Getriebe an, sondern nur noch mit Siebengang-DSG-Automatik. DSG heißt Direktschaltgetriebe: Der Begriff weist darauf hin, dass es die Gänge dank zweier Teilgetriebe und Kupplungen besonders schnell und sanft wechseln kann.

8. Ein Diesel, ein Benziner, ein Plug-In-Hybrid

Der bärenstarke Diesel mit 204 PS und 450 Newtonmetern Drehmoment bleibt beim Modellwechsel auf der Strecke, stattdessen bietet VW den California als Allradler mit Plug-In-Hybrid-Antrieb und 245 PS Systemleistung an. Dahinter verbergen sich ein 1,5-Liter-TSI-Benziner und ein E-Motor, der eine rein elektrische Reichweite zwischen 90 und 100 Kilometern ermöglichen soll. Wer lieber beim Verbrenner bleiben will, hat die Wahl aus dem vom Vorgänger bekannten 150-PS-TDI und einem 204-PS-Benziner. Wichtig für Camper, die den T7 California als Zugfahrzeug rannehmen wollen: Die maximale Anhängelast beträgt nur noch 2000 Kilogramm – anders als beim Vorgänger, der bis zu 2,5 Tonnen an den Haken nehmen durfte.

9. Drei Namen, fünf Ausstattungsvarianten

Es bleibt beim großen Modellspagat, die California-Familie will Minimalisten ebenso glücklich machen wie Luxuscamper. Als Einstiegsmodell fungiert der sechssitzige California Beach, den im Prinzip nur das Aufstelldach vom regulären Multivan unterscheidet. Der California Beach Tour kommt zusätzlich mit drehbaren Vordersitzen, den berühmten Klappstühlen, die in der Heckklappe verstaut werden, faltbarem Klapptisch, Schiebefenstern in den Seitentüren, Bordbatterie und dem neuen Bedienpanel in der C-Säule, mit der sich alle Grundfunktionen der Bordtechnik überwachen lassen. Der Beach Camper verfügt außerdem über eine ausziehbare Miniküche im Kofferraum und gilt damit zulassungsrechtlich bereits als Wohnmobil. Der California Coast ist mit Küchenzeile, zweiter Bordbatterie und zwei Einzelsitzen im Wohnraum ausgestattet, während der Ocean unter anderem noch eine Standheizung und den großen Dachstaukasten über dem Laderaum dabeihat.

10. Er wird etwas günstiger

Ein Billigheimer war Deutschlands populärstes Wohnmobil noch nie. Aber der Einstieg wird ein kleines bisschen günstiger – zumal Automatik und zwei Schiebtüren ja im Preis enthalten sind. Den Basis-Beach liefert VW ab 62.689 Euro, der Beach Tour kostet 67.824 Euro und der Beach Camper 69.472 Euro. Der Coast steht ab 77.831 Euro in der Liste, der Ocean ab 84.359 Euro.  Ohne Extras natürlich. Wie beim Vorgänger braucht es bei den besseren California-Versionen sicher nicht alle Kreuzchen in der Mehrausstattungs-Liste, um die 100.000-Euro-Marke zu knacken.

Fazit

Ist das noch ein Camping-Bulli? Natürlich hadern die Traditionalisten mit den Pkw-Genen des neuen California und würden lieber den kantigen Charme des Vorgängers konservieren. Die pragmatischen Alltagsfahrer werden sich dagegen schnell an die neue Fahrkultur und Flexibilität des California gewöhnen. Und an die Sparsamkeit, denn Verbräuche unter fünf Litern sollen machbar sein. Wir werden sehen – dann, wenn im Laufe des Sommers die ersten Serienmodelle unterwegs sind.

Verfasst von Christian S. am

RatgeberInterview

Ratgeber

Arbeiten mit Aussicht: Der Traum vom Büro im Camper

1. November 2023

Die Vorstellung, von überall aus zu arbeiten und dabei ständig neue Landschaften vor der Tür zu haben, klingt verlockend, nicht wahr? Dank Remote Work ist dieser Traum nun greifbarer denn je. In diesem Artikel zeigen wir Dir, wie Du Deinen Camper zu einem komfortablen Arbeitsplatz umgestalten und so das Beste aus Arbeit und Natur kombinieren kannst.

Interview

Ratgeber

Campertrader - der neue Marktplatz für Campervans

8. März 2024

Sandra Tröndle (32) ist eine von zwei Gründer/innen des Online Marktplatzes Campertrader.de. Hier können sowohl private als auch gewerbliche User ihre Campervans zum Verkauf anbieten und Interessenten finden aufgrund der vielen Filtermöglichkeiten schnell das Fahrzeug das zu ihren Bedürfnissen passt.